Written by 19:38 #sunnysideUP, Fernwandern, Italien, Schweiz, Tourtagebuch • 10 Comments

Tag 052 – 055: Valtellina & Engadin

Die letzten 10 Tage an der Grenze ITA-CH waren sensationell. Weshalb ich mit der Tourenberichterstattung ein wenig ins Hintertreffen geraten bin.

Der letzte Tag der Herumstrawanzerei mit Andi war gleichzeitig mein erster Tag über Fünfzig. Vom Startpunkt Wien aus gehe ich also ab nun bereits auf die Hundert zu.

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Das Veltlin ist wirklich so grün, wie man sich das umgangssprachlich vorstellt. Nur Weinbauern werden auf der Seehöhe, wo wir unterwegs sind, bestimmt nicht glücklich.

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Bevor wir uns zum letzten Abendmahl begeben durften, mussten wir uns noch dem alpinen Passübergang des Tages stellen, und der hat sich gezaaaaht 🙂

Egal, auf der anderen Seite wartete – und das wussten wir – das sympathische Rifugio Eita auf uns.

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Praktisch für uns und unsere Abendplanung: Wir wussten, wo im Haus man wahrscheinlich den Rotwein findet.

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Überhaupt waren inzwischen alle Zweifel beseitigt, auch ganz ohne Muttergottes an jedem Gartenzaun: Wir sind inzwischen im italienischen Italien angekommen, und nirgends zeigt sich das so deutlich wie zu Tisch. Der kulinarische Spannungsbogen zieht sich über den ganzen Tag: Am Morgen wird man noch mit Zwieback zur Mäßigung erzogen … doch am Abend gibt’s kein Halten mehr …

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… der Wein steht am Tisch “zum Nehmen”. Der als Nachspeise gereichte Käseteller würde daheim ungefähr eine Fantastilliarde kosten.

Zufriedene Gesichter rundum …

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Am nächsten Morgen – für die tränenreichen Bilder ist hier nicht genügend Platz – zieht Andi zu den Drei Schwestern weiter, um mit ihnen die Drei Türme zu besteigen (oder irgendwie so halt). Für mich geht’s indessen nach Malghera. in meinen Ohren klingt das wie die Haupststadt aller Almen. Der Pfad dorthin ist vielversprechend – hinten links geht’s rauf.

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Seit Meran sind die täglichen Höhenmeter übrigens sagma mal “sportlich”. Es gibt kaum einen Tag unter 1300, jeden zweiten Tag sind’s sowieso 1500plus. Wie auch am Weg zur Mutter aller Almen.

Bei einem Bergsee auf ca. 2450 m warten die Groupies auf mich wie im Tal sonst nie.

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Ich flüchte kerzengrad’ nach oben. Steilstes Stück seit dem Hohen Trieb übrigens – da müssen auch die Ziegen anerkennen, wer hier der Chef ist.

Markierungen gibt’s auf dieser Etappe übrigens seit Jahren keine mehr, also zumindest seit 2010, seit man auf der Via Alpina Homepage darüber sudern kann. Hier orientiert man sich am Gelände. Das Hochtal im Rückblick:

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Überhaupt ist man hier in einer völlig faszinierenden Bergwelt. Keine Wege, keine Schilder ….

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… nur sehr sehr schüchterne Steinmännchen, die einem den Weg zeigen durch dieses Paradies der Einsamkeit.

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Ein Biwak – die einzige “Einkehr” auf dieser Etappe – lädt zum selber Kochen ein. Es gibt …. ja was? Mit etwas Geduld wird daraus etwas, das Maggi (und nur Maggi!)  “Nasi Goreng” nennt.

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Im Rif Malghera aß ich dann wieder was G’scheites.

Von Malghera nutzte ich einen wenigversprechenden Regentag, um nach Poschiavo, also in die Schweiz zu übersetzen. Wieder stand ein etwa 2500 m hoher Pass zwischen mir und dem Tagesziel. Die Swissmeteo prognostizierte ein niederschlagsfreies Fenster von 10 – 13 Uhr. Genug, um über den Pass zu kommen – und EXAKT so war es auch.

Der nächste Morgen war sowieso wieder vom Feinsten. 1600 Höhenmeter wie gehabt, zuerst über ein fesches Bergdorf …

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… dann hinauf zur Grenze – mit meinem ersten “Aug-in-Aug” Blick in die Berninagruppe (Piz Palü zur Rechten).

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Die Aussicht auf italienischer Seite war ebenfalls schmerzfrei.

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… und so passte es perfekt zu diesem Tag, dass ich beim Lago di Campo Moro ein feines Platzerl fürs Zelt fand.

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Cheers!

 

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Last modified: 9. August 2016
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