Einsame, unmarkierte, steile G’schicht: knapp 1800 Aufstiegshöhenmeter, die sich auf nur 6 Aufstiegskilometer verteilen.
Start im Weiler Gerlamoos bei Steinfeld im Drautal, 650 m Seehöhe. Hier sucht man sich (A) einen Parkplatz (zB bei der Klammbach-Brücke, im Ort eher schwierig) und (B) den Weg hinauf zur Kapelle mit den berühmten spätmittelalterlichen Fresken Thomas von Villachs …

… die man auch durch das kleine Fenster in der Eingangstür sehen kann. Man kann sich aber auch beim netten Nachbarn unterhalb der Kapelle den 25 cm langen und gefühlt 5 kg schweren Schlüssel ausborgen (Fam. Hopfgartner, Gerlamoos 10, Tel. +43 676 5084164).
Unser Leidensweg beginnt gleich links von Georgs Leidensweg …

… und ist anfangs unmarkiert (bald später werden grüne Punkte bis hinauf zur Waldgrenze gut bei der Wegfindung helfen). Jetzt im Herbst ist alles ein wenig verwachsen – im Zweifelsfall nimmt man aber einfach die steilere Fortsetzung.
Erste Blicke ins Drautal tun sich auf ….

… und stellenweise sieht man – wenn man genau schaut – sogar bis zur Georgskapelle hinunter.

Ab ca. 1450 m Seehöhe gibt es bis zur Waldgrenze hinauf mehrere Jagdhütten. Die erste, unfotografierte, ist baufällig, bietet aber eine Bank mit toller Aussicht. Alle weiteren Hütten haben Tisch & Bank und auch eine überdachte Veranda als Wetterschutz.
Der Nebel will (noch) nicht weichen, also kann ich ruhig grantig schauen, sieht eh keiner.

Wasser gibt’s bei der Hütte am vorigen Bild wie auch etwas später am Stotterbichl beim Tom Turbo.

Beim Tom sieht man auch zum ersten Mal das Gipfelziel.

Die letzten 200 Höhenmeter hinauf zum Stagor verlaufen weglos durch steiles Wiesengelände, wo man stellenweise auch mal die Hände braucht. Das nächste Bild – im Rückblick – wird der Steilheit nicht gerecht – das muss man mir jetzt einfach glauben 🙂

Am Gipfel. Richtung Norden zeigt sich die Kreuzeckgruppe von ihrer besten Seite. Rechts hinten der Salzkofel, dahinter in Weiß der Ankogel.

Ich beschließe, noch bis zum Speikbichl weiterzugehen, damit ich den Stagor selbst auch aufs Bild kriege. Was mir bei dem Foto voll taugt ist, dass die Berge dahinter gleichzeitig über UND unter den Wolken sind.

Über eine Stunde bleibe ich da oben und strafe alle Lügen, die meinen, dass man in Monaten mit “R” nicht am Boden liegen kann.
Irgendwann geht’s dann aber trotz allem wieder runter. 1200 Höhenmeter – meist durch Steilwiesen – bringt der kürzeste Abstieg mit sich und führt zur Parkmöglichkeit am Flattachberg (letzte Kurve vorm Schranken, Parkmöglichkeit am Straßenrand) ….

… wo ich in der Früh ein Fahrrad hingehängt hab, um mir die letzten 500 Höhenmeter hinunter ins Tal und retour nach Gerlamoos zu erleichtern.

Länge: 13,5 km
Aufstieg bis Speikbichl: 1800 hm
Abstieg bis Gehöft Stagorer am Flattachberg: 1200 m
Fahrradstrecke: 5,5 km, -500 hm
Achtung, Wasser gibt’s beim Tom Turbo das letzte Mal, danach erst wieder kurz vor Ende des Abstieges bei einer Viehtränke oberhalb vom Flattachberg.

In Monaten mit ‘R’ sollte man nur kein Eis essen, weil man davon Würmer im Bauch bekommt 😁
Papperlapapp, Twinni derf ma immer essen.