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[Tag 070-074] Vom Monte Rosa ins Aostatal

Das gute Wetter bleibt mir treu, und ich ziehe weiter in die nordwestlichste Ecke Italiens. 

Der Übergang von Rima nach Alagna bringt 1300 Höhenmeter mit sich. Er ist jedoch auch um 900 Höhenmeter zu haben – vorausgesetzt, man lässt seine Kamera nicht am Frühstückstisch liegen.

So komme ich in den doppelten Genuss der alten, aussichtsreichen Maultierstraße:

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Oben am Berg eines der seltenen Rifugi an einem Passübergang, wo ich in Erfahrung zu bringen versuche, wieviele Zähne der weibliche italienische Buckelwal hat.

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In Alagna gönne ich mir einen halbtägigen Abstecher zu den spektakulären Südwänden des Monte Rosa:

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Wieder zurück in Alagna, bittet mich ein sportlicher Herr, ihm doch kurz zu helfen: Sein Minivan stecke in einem Erdloch fest und er bräuchte jemanden mit Schubkraft. Die Mission glückt und zum Dank bekomme ich von Alberto eine geführte Tour durch das Valsesia. Und der Mann hat wahrlich etwas zu erzählen, war er doch 22 Jahre Hüttenwirt am Capanna Margherita! Die sportliche Figur ist somit auch erklärt: In seiner Amtszeit wurde sämtlicher Bedarf noch auf die auf 4554 m gelegene Hütte GETRAGEN!

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Wie im Piemont üblich, übernachte ich auch im Val Vogna unmittelbar neben der Kirche. Das Santuario San Antonio ist sehr freundlich geführt (wie eigentlich alle bisherigen Posti Tappa).

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Am nächsten Tag wartet wieder ein wunderbarer Walserweg auf mich, 1300 m gilt’s zu bestreiten. Diese schöne Brücke haben Napoleons Mannen im Jahre 1800 errichtet:

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Auf dem Weg zum 2500 m hohen Passübergang treffe ich Angus Young…

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… und komme am Lago Nero (der exakt nirgends schwarz ist) zum bisher höchsten und überraschenderweise wärmsten Badevergnügen in diesem Traumsommer.

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Heute sehe  ich auch erstmals ins Aostatal. Ganz hinten der Monviso, der letzte Alpendreitausender auf meinem Weg.

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Die Übernachtung im Rifugio Rivetti ist äußerst angenehm. Wer die entspannte Stimmung im Schiestlhaus kennt…. genau so – Musik, Niedrigpuls, nette Crew.

Die Lage ist auch nicht ohne (ganz klein in der rechten Bildhälfte):

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Der Herr und sein G’scher essen gemeinsam mit den Gästen, und wieder gibt es mehr als genug für alle. Es wird Zeit, dass ich mir eingestehe, dass ich einem richtigen italienischen Abendessen konditionell nicht gewachsen bin 🙂

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Vom Rifugio Rivetti sehe ich übrigens erstmals seit Wien so etwas wie ein Alpenvorland – die Berge geben den Blick ins Turiner Becken frei. Das Wolkenmeer hingegen nicht, aber das macht nichts, ich komme schon noch auf meine Rechnung…

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… nämlich am Nachmittag, am Weg zur zweitgrößten Pilgerstätte Italiens.

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Der Wallfahrtsort Oropa ist wirklich enorm groß. 800 000 Menschen finden jedes Jahr hierher. 500 Betten laden zur Übernachtung in den Klostermauern.

Im direkten Vergleich gibt Mariazell den Bildstock (leider kein Bild am Handy, siehe zb hier)

Am Abend heißt es Abschied nehmen von Tamara und Kathrin. Die beiden Schwabenmädels haben Teil zwei ihrer auf mehrere Jahre verteilten GTA Tour ohne einen Regentropfen hinter sich gebracht und machen nächsten Sommer hier bei der Schwarzen Madonna weiter.

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Am nächsten Morgen ging es an den Gemächern vorbei gleich einmal steil bergauf.

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Auf die Gondelbahn verzichte ich zugunsten eines schönen Maultierweges, und komme, stets über den Wolken bleibend, zum aussichtsreichen Rifugio Coda (im Sattel rechts).

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Wohl zum letzten Mal sehe ich zum Monte Rosa hinüber…20160827_143000_HDR-1024x576

Inzwischen sind bereits Mont Blanc und Gran Paradiso zu erahnen, doch mit einem Bild warte ich auf ein wolkenfreies Fenster.

Mahlzeit!

 

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Schlagwörter: , Last modified: 29. August 2016
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