Written by 20:45 03 Südalpenweg, Österreich, Kärnten, Tourtagebuch • One Comment

Klettersteig Trogkofel, 2280 m, mit Gartnerkofel, 2195 m

1 1/2 Tage auf dem Nassfeldpass mit Übernachtung im Alpengasthof Plattner

Schon aufm Roßkofel vorletzte Woche stand fest, dass es rund ums Nassfeld noch zu viele interessante Bergziele gibt, als dass das Thema “-kofel” für diesen Sommer schon abzuhaken wäre. Nachdem ich in den letzten Jahren bereits viermal um den Trogkofel herumgeschlichen bin – und zu meiner Schande noch nie auf dem Gartnerkofel war – stehen seit Ewigkeiten zwei Wunschziele aufm Speiszettel, die eine Übernachtung auf dem Nassfeldpass rechtfertigen.

Also After-Work-Anreise – mit kurzer “zum G’lustigmachen”-Tour am Spätnachmittag. Ziel: Der Gartnerkofel, der vom Quartier aus (GH Plattner) auch zu vorgerückter Stunde noch in Angriff genommen werden kann. Traumhafte Szenerie im Nachmittagslicht – im nächsten Bild mit Blickrichtung Abgrund runter zum Pressegger See, mit der Graslitzen darüber und links davon in voller Pracht der Spitzegel – wohl eines meiner nächsten Stücke im diesjährigen Sommer-Wunschkonzert. Immerhin gilt es, ENDLICH die “Gailtaler Seven Summits” – wie sie Bergfreund Bergfink nennt – zu erobern.

Stichwort Abgrund: Der Gartnerkofel ist einer dieser 7 Summits, und ich schäme mich abgrundtief vor mir selbst, nicht schon früher einmal hier herauf gekraxlt zu sein – die Aussicht ist in alle Richtungen sensationell. Das – dem Eisernen Kreuz nachgebildete – Gipfelmonument ist den Gefallenen des Ersten Weltkrieges gewidmet.

Nummer III der Seven Summits ist dann morgen dran: Vom Gartnerkofel aus klar auszumachen mit Blickrichtung gen Italien: Der Trogkofel, aka “Creta di Aip”, mit seiner von überall in Kärnten leicht zu erkennenden “Nasenform”:

Nächster Morgen Aufbruch vom Parkplatz auf der Zufahrtsstraße Rudnigalm. Größer wie im nächsten Bild wird die Nase für anreisende Zu-Fuß-Geher nimmer: Bei einer nicht zu übersehenden Quellfassung gibt es auf ca. 1580 m Seehöhe ein paar Parkplätze. Hier quert auch der Wanderweg Richtung Trogkofelsattel die Zufahrt – mehr Aufforderung, hier loszumarschieren, wär’ fast schon unverschämt.


Durchgewürfelte, jedoch bunte, farbenfroh überwachsene Schutthalten gestalten nun – bei ständig steigendem Schotter-Anteil – den Aufstiegsweg zum Sattel, wo man dann rechts blinkt und in den Karnischen Höhenweg (Weg 403) einbiegt. Ein paar Minuten später steht dann ein einsamer Holzpfahl am Wegesrand, der den Südanstieg zum Gipfel markiert. Die CAI-Sektion Pontebba hat dem Klettersteig den schönen Namen “Via ferrata Crete Rosse per rampa sud” verliehen – ein super versicherter, größtenteils durch eine Rinne geführter, tendenzieller Senkrecht-Anstieg, der insgesamt schneller erledigt ist, als dass man fehlerfrei “Via ferrata Crete Rosse per rampa sud” sagen kann.

Oben beim Ausstieg warten noch weitere 200 Höhenmeter durch ein wild zerfurchtes Karstplateau …

… bevor das Gipfelkreuz erreicht ist:

Für den höchsten Punkt jedoch gilt es jedoch noch weitere 10 Minuten zu investieren …

… für die man jedoch mit einem großartigen Blick retour zum Gipfelkreuz belohnt wird (bissi schwer zu erkennen, ich weiß):

Für den Abstieg – so Freund (und über jeden Zweifel erhabener Gebietskenner) Bergfink – empfiehlt sich der Uiberlacher Steig, welcher auf der Nordostseite des Kofels geschickt zum Aufstiegsweg zurückführt.

Der anfangs vergleichsweise gemütliche Weg ging genau an der Stelle, wo ich mir dachte “Eigentlich ein vergleichsweise gemütlicher Weg”

… in dann doch vergleichsweise etwas steileres Gelände über. Das tat aber der insgesamt traumhaften Tour keinen Abbruch – im Gegenteil, drei Leitern helfen, die fehlenden Höhenmeter zurück zum Aufstiegsweg ohne unnötige Umwege zu überwinden.

Fazit:
Zustieg: Über Weg 414 (oder 415, schwer zu sagen, auf den Wegweisern gibt’s keine Nummern – jedenfalls der auch auf der Karte unten ohne Nummer verzeichnete)
Aufstieg: Links im Bild – Crete Rosse
Abstieg: Weg 413 “Uiberlacher” bis zur Einmündung in den Aufstiegsweg

(danke an bergsteigen.com für die Verortung!)

Morgen geht’s dann wiedermal in die Kreuzeckgruppe – Vorfreude!

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Last modified: 10. August 2023
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