Ein kurzes Update mit vielen Bildern.
Begonnen habe ich in Praxmar, wo Fräulein A und ich 2015 vom Stubaier Höhenweg herunterkamen. Erste Unterkunft nach der Sellrainer Bergwertung war die sympathische Pforzheimer Hütte.
Geht es nach den Hüttenbüchern, bin ich derzeit der einzige Österreicher, der nach Tirol wandern geht. Gezählte fünf Landsleute waren heuer vor mir hier.
Tags drauf ging’s nach Umhausen, wo ich – nicht ganz freiwillig – meinem Quartiergeber das selbstgebackene Brot sowie Schwiemu’s Tomaten zur Verkostung hinterließ. Ich fühlte mich an die Tücken eines WG-Kühlschrankes erinnert, nur dass ich diesmal nicht irgendwem anderen die Schuld geben konnte.
Ein Foto vom ersten und letzten Mahl gibt’s als Erinnerung.
Umhausen hat den größten Wasserfall Tirols am Ortsrand. Wer mag, kann gegen den Strom raufklettern (links daneben, nicht in der Mitte).
Von Umhausen aus kriegt man zum Preis von 1800 Höhenmetern eine Übernachtung auf der nicht vollkommen unvorteilhaft gelegenen Erlanger Hütte.
Der Weg über den 2970 m hohen Wildgrat stellt die kürzeste Verbindung ins Pitztal dar.
Dort angekommen, ist zum ersten Mal seit 1000 Kilometern der Zentralalpenweg nicht markiert. “Brennt uns nicht wirklich unter den Nägeln”, erfahre ich sinngemäß von dem Tourismusmanager, der hier offenbar ohne eigenes Zutun die Nächtigungen mehrerer Weitwanderwege abstaubt. Er hat das Berufsbild “Manager” vollinhaltlich begriffen.
Über die Pillerhöhe kann man, wenn man will, zu Fuß ins Oberinntal wechseln. Ich will. Muss schauen, wer den vielen Strom braucht. Irgendwer am Reschenpass offenbar. Aber haben die dort oben für die Elektrizität nicht extra ein ganzes Dorf versenkt? Vielleicht kriegen die Oberinntaler ja den Strom von dort?
Im Oberinntal fiel die Schneefallgrenze über Nacht um 1000 Meter – Pausentag mit Museumsbesuch in Landeck.
Doch auch die Pause reichte nicht, um am nächsten Tag übers 2750 m hohe Joch zu kommen. Versucht hab ich’s, doch bei der Bonner Hütte war Schluss und ich musste umkehren. Bus nach See/Paznaun.
Den Nachmittag nutzte ich für die Erkundung der 18 km langen “Alte Paznauntalstraße”, die mich abwechslungs- und aussichtsreich geradewegs nach Ischgl führte.
Dort in der Nähe beginnt der Wormser Höhenweg, der bereits wieder schneefrei war – bis auf die Übergänge.
Dank des fleissigen Sommers 2010, wo Fräulein A mir den Rätikon-Höhenweg zeigte, war das Ende des Höhenweges gleichzeitig auch mein Schlusspunkt am Zentralalpenweg.
Sellrain, Ötztal, Pitztal, Oberinntal, Paznaun und Verwallgruppe. Kein schlechtes Programm für eineinhalb Wochen. 8 von den 10 Tagen waren verregnet, doch das hat mich nicht gestört, da die Wege trotzdem gut begehbar waren.
Für die eine Hütte, die ich auslassen musste, fand ich im Brandnertal einen perfekten Ersatz. Etwa 1000 Meter oberhalb von Bludenz versteckt sich in einen Seitengraben die großartige Sarotlahütte, zu der ich mit einem Buch aufstieg und einen Nachmittag auf der Hüttenterrasse verbrachte.
Einen Abschlussbericht zum Zentralalpenweg habe ich mir für Herbst vorgenommen – auf der großen Tastatur.
Aber hallo! Da bewunderst du meine Wanderleistung und bist selbst schnellen Fußes unterwegs? Toll wie weit dein 02er Projekt gediehen ist.
Liebe Grüße aus Graz
Volker
Ich hatte ja auf die Auflösung der Lugnerschen Weltreise gehofft, aber bei so einem Bilderbuch vom Zentralalpenweg kann ich dann auch nicht wegschauen!
Glückwunsch, bald hast du sie alle in der Tasche!
Ja auf den Lugner wart ich auch noch.
Lg Volker
Sie hörten einen Beitrag aus der Serie “Sätze, die man ohne vergissmi.net nie gesagt hätte”.
🙂
[…] Martins letzte Lücke am 02er hat er nun auch […]