Written by 20:50 Arnoweg, Österreich, Salzburg, Tourtagebuch, Weitwandern • 2 Comments

Salzburger Landesrundwanderweg (“Arnoweg”), Etappen 19, 20 & 21: Überquerung Pinzgauer Grasberge

Leogang (788 m) – Grosser Asitz (1914 m) – Saalbach Hinterglemm (1020 m) – Zwölferkogel (1983 m) – Hoher Penhab (2113 m) – Zehetner Stange (2114 m) – Mittagskogel (2092 m) – Bürglhütte (1700 m) – Gaißstein (auch Gaisstein, 2363 m) – Mittersill (788 m). Gesamt 46 km, ca. 2000 hm.

Die Überquerung der Pinzgauer Grasberge beginnt dort, wo ich vor ein paar Tagen die Schleife durch die Steinberge begonnen habe – in Leogang. Zwei Gondelbahnen buhlen um meine Gunst, doch ich entscheide mich für den Fußweg.

Anfangs noch etwas unsicher, welchen Weg ich nehmen werde, ziehe ich über einen Hofwanderweg oberhalb von Leogang – und ziemlich alleine – am Schigebiet vorbei …

… was mir nicht zum Nachteil gereichte. Geworden ist’s der Weg 771 über das Gehöft Sappenmais – ein Konditionstest, wie sich herausstellte. Auf dieser Strecke findet auch – wohl nicht zufällig – jährlich ein Gipfellauf statt.

Gegenüber gut zu sehen: Der Aufstieg zur Passauer Hütte, der anfangst durch den Waldspitz in der rechten Bildhälfte nach oben führt, und dann über einen Rechtsschwenk zur Scharte verläuft.

Das Wandergebiet “Großer Asitz” ist für Menschen gemacht, die zwar gerne wandern, sich dafür vorzugsweise nicht bewegen oder gar anstrengen möchten.

Liegt der Barfußweg und der Panorama-Fotorahmen hinter einem, ist man wieder ziemlich alleine.

Traumhaftes Wetter – traumhafte Fernsicht in alle Richtungen, und es passiert das unfassbare: Ich habe mich in diesem Alpen-Disneyland tatsächlich verkoffert und besuche zwei zusätzliche Gipfel, die so eigentlich nicht am Plan standen …

Irgendwann war der richtige Abstieg gefunden – über den Schönleitensteig, der seinem Namen durchaus gerecht wurde, ging es hinunter ins Tal.

Am nächsten Morgen nehme ich mangels attraktiver Alternativen erstmals eine Gondelbahn in Anspruch. Sowohl von Saalbach als auch von Hinterglemm gibt es nur Forststraßen hinauf zum Kamm, das erschien wenig reizvoll. Ich beschließe, die “gefahrenen” Höhenmeter am nächsten Tag mit einem extra-Gipfel zu kompensieren.

Im nächsten Bild einer der vielen neuen “Kuh-Urteil-Zäune”, wie man sie nun – bar jeder landwirtschaftlichen Notwendigkeit – immer wieder zwischen Weidegebiet und gut frequentierten Wanderstrecken sieht:

Von der Bergstation Zwölferkogel geht es auf aussichtsreichen Wegen Richtung Süden …

… wo ich etwa auf Höhe des Mittagskogels auf bekanntes Terrain treffe: Zum dritten Mal bin ich nun am “Pinzgauer Spaziergang” unterwegs – einer Höhenwanderung, die zwischen Zell/See und Mittersill verläuft. Geradeaus sehe ich bereits meinen morgigen “Kompensationsgipfel”.

Das Wetter ist mir wieder den ganzen Tag über gewogen, abgesehen von einem 20-minütigen Sommerregen war’s den ganzen Tag so wie am Bild:

Schon um 15 h war mein Quartier erreicht – trotz guter Buchungslage findet sich ein Platz für mich, und ich darf zum dritten Mal in den urigen Gemächern direkt über dem Kuhstall nächtigen.

Am nächsten Morgen ging es über weitläufige Almböden hinauf zum Gaisstein …

…. der dank zweier Zustiegswege “überschritten” werden kann. Der Gaisstein ist übrigens ein Grenzberg: Vor dem Gipfelkreuz bisch’ a Mensch, dahinter bisch a Lapp.

Der Aufstieg ist unkompliziert. Oberhalb der Leitenscharte öffnet sich der Panoramablick auf den Pinzgauer Spaziergang.

Nach genau 1 1/2 Stunden stehe ich am Gipfel und treffe zwei nette Einheimische – beim Plaudern vergeht die Zeit …

… irgendwann geht es für mich dann doch weiter. Der Westgrat ist stellenweise seilversichert, geht aber relativ bald in Wandergelände über. Wer nach Mittersill will, braucht seine Nase nur am Großvenediger ausrichten. Ganz unten, wo man ihn dann nimmer sieht, dort ist Mittersill.

Bevor der knapp 1300 Höhenmeter “lange” Abstieg beginnt, ein letzter Rückblick auf den Gaisstein …

… bevor es dann von der 2060 m hohen Roßwegscharte nur mehr runter geht.

Hier in Mittersill werde ich nun – nach genau drei Wanderwochen – einen ersten Pausentag einlegen.

Mahlzeit!

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Schlagwörter: Last modified: 14. Februar 2022
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