Written by 20:01 Österreich, Kärnten • One Comment

Überschreitung Mölltaler Polinik, 2784 m

(1 1/2 Tage mit ÜN Polinikhütte. 2100 hm)

Wieder war es der inzwischen liebgewonnener Wanderführer aus dem 1976er-Jahr, der mein Verlangen nach einer Polinik-Überschreitung weckte: Der Vorschlag, von Obervellach aus die Polinikhütte anzuvisieren …

… und nach einer Nacht in dieser fast 140 Jahre alten, kleinen Berghütte den Polinik, mit 2784 m der Gruppenhöchste der Kreuzeckgruppe, zur Brust zu nehmen:

Gemeinsam mit Tourenbegleiter Roman (ganz rechts) …

… ging es also zuerst mal nach Flattach, um dort das Auto abzustellen. Future Martin und Future Roman werden sich einen Tag später sicher freuen, wenn der Heimfahrschlitten bereits am Zielort wartet. Weiter mit dem Bus nach Obervellach und los geht’s!

Der Alpenverein Sektion Mölltal hat gerade erst die Wege zur Hütte in Schuss gebracht – wir wandern auf englischem Rasen dem Tagesziel entgegen.

Auf der Hütte mit ihren aktuell 12 Nächtigungsplätzen (das Lager wird grad renoviert) geht es sehr gemütlich zu und die Biere verfliegen wie im Flug.

Überhaupt wird die gesamte Hütte seit 2 Jahren einem Facelifting unterzogen: In allen Räumen wurde das alte Holz (die ursprüngliche Bausubstanz) wieder aufpoliert – alles sehr heimelig hier!

Am nächsten Morgen erwartet uns nach dem Frühstück prächtiges Bergwetter – wir werden die nächsten 8 Stunden keinen Schatten mehr sehen.

Auf der knackigen Direttissima geht es zuerst mal von der Hütte zum 2131 m hohen, familienfreundlichen Ebeneck.

Schon von der Hütte aus war der Blick in die hohen Tauern nicht von schlechten Eltern, aber hier, rund 300 hm weiter oben, kommen nun die richtigen Kapazunder dazu – Glockner, Hochalm, Ankogel – alle da auf einmal.

Der Kreuzeck-Höhenweg führt uns nun unter den Mörnigköpfen bei in etwa gleichbleibender Höhe unter die Nordflanke des Polinik.

Die letzten 100 Höhenmeter werden dann zunehmend zackiger – es folgen einige kurze ausgesetzte Stellen, alles aber kein Drama.

Der letzte Aufschwung zum Gipfelgrat ist überwiegend seilgesichert, jedoch kaum ausgesetzt. Hier der Rückblick auf die Mörnigköpfe – der Aufstiegsweg lässt sich darunter erkennen.

Erst am Grat zeigt sich der höchste Punkt dieser Tour in seiner ganzen Pracht – nur mehr ein paar Meter und einmal am Seil um den Gipfel herum …

… und wir dürfen ziemlich genau zur Mittagszeit das Gipfelbuch signieren – mit Blick auf die gesamte Reißeckgruppe links und runter bis zum Millstätter See rechts am Bildrand:

Die Aussicht ist phänomenal – ich würd sogar meinen, dass ich schon längere Zeit nicht mehr ein so abwechslungsreiches, großartiges Bergpanorama hatte wie heute. Hier der Blick zurück ins Tal (ca. Stallhofen) – und rüber zur Hochalm:

Auch der Blick auf unsere zweite Tourenhälfte ist irre – wir werden nun weiter zur Teuchlscharte lustwandeln und gedenken, uns in ca. 2,5 Stunden da gaaaanz unten rechts auf der Stalla-Alm wiederzufinden:

Doch zuerst geht es quasi fast in die Gegenrichtung in das Schuttkar Blickrichtung Gamskarspitz. Hier warten auch noch einige (unschwierige) Seilpassagen auf uns …

… bevor wir nach einem letzten Rückblick zum Gipfel …

… der Teuchlscharte zuschnaufen. Gemeinsam mit unseren neuen Freunden …

… verlieren wir rasch an Höhenmetern …

… und schon ist sie da, die Scharte des Teuchls.

Frohen Mutes hüpfen wir drüber und lassen uns ins Tal rollen.

Alles wär so schön geendet, wäre uns nicht kurz vor der Alm ein (unverschuldeter) Verhauer passiert: In ALLEN Karten ist von der Hütte weg ein Wanderweg hinunter zur Ragga-Alm eingezeichnet – nur wird dieser Weg seit vielen Jahren nicht mehr gewartet und ist an etlichen Stellen überhaupt unterbrochen. Steile Schuttrinnen – Absturzgefahr – alles andere als lustig. Irgendwie haben wir es aber trotzdem runtergeschafft – und wurden von den super Burschen, die auf der Ragga-Alm “daheim” sind, mit mehreren “Kaltgetränken” aufgepeppelt …

… und zu guter Letzt wurde uns auch eine Mitfahrgelegenheit auf der Pritsche angeboten – was uns ziemlich genau 10 Kilometer Schotterweg ersparte.

Und es ist wie immer: The Trail Provides! Pizza unterwegs auf der Heimfahrt statt abendfüllendem Forstweghatsch – Mahlzeit!

Und LG an alle Teuchler Angererischen da draußen!

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Schlagwörter: , Last modified: 8. September 2023
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